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Willkommen/!Bienvenidos

Willkommen zum 29. Festival CUBA IM FILM!

Wir freuen uns, auch in diesem Jahr – trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage auf der größten Insel der Antillen – wieder ein breit gefächertes Programm aktueller Spiel-, Dokumentar-, Kurz- und Animationsfilme sowie von bekannten und unbekannten Werken aus den Archiven der Filmgeschichte präsentieren zu können. Wer sich in letzter Zeit auf Cuba bewegt hat, weiß um die äußerst schwierige wirtschaftliche und soziale Lage. Nachdem Joe Biden als eine seiner letzten Amtshandlungen Cuba von der Liste der sog. Sponsoren des Terrorismus getilgt hatte, nahm Donald Trump dies sechs Tage später wieder zurück. Die Platzierung auf der Willkürliste hat direkte und gravierende wirtschaftliche Auswirkungen: unter anderem bedeutet dies eine Beeinträchtigung der Handelsbeziehungen zu Drittländern durch massiven ausgeübten Druck sowie die beinahe vollständige Abkoppelung Cubas vom internationalen Finanzsystem. Auch der Tourismus wird stark in Mitleidenschaft gezogen, da eine spätere Einreise von Cuba Urlaubern in die USA erschwert wird. Gleichzeitig war die Kritik aus der Bevölkerung an der eigenen Staatsführung noch nie so deutlich wie es aktuell der Fall ist. Die Versorgungslage ist katastrophal. Zwar gibt es in den privaten Läden und Kiosken beinahe alles zu kaufen, jedoch zu Preisen, die sich Arbeitnehmer*innen und Rentner*innen nicht mehr leisten können, während gleichzeitig das staatliche »Libreta« Versorgungssystem auf winzige Rationen zusammengeschrumpft ist. Kritik macht sich fest an der Überbürokratisierung oder auch an der Fehlsteuerung des Investitionsvolumens, das einseitig zugunsten des Tourismus kanalisiert wird, während Schlüsselbereiche wie Energie und Landwirtschaft vernachlässigt wurden.

Was die Energiefrage anbelangt, ändert sich hier gerade etwas. Noch sind die Inselbewohner*innen von unzähligen Stromausfällen gebeutelt, die außerhalb Havannas (jenseits der Hotels) im Extremfall bis zu 20 Stunden täglich betragen können.

Doch nun tritt die Solarenergie auf den Plan. Das Megasolarprojekt soll bis 2028 die Errichtung von über 90 Solarparks mit jeweils ca. 22 MW umfassen. 55 davon sollen noch in diesem Jahr entstehen. Seit Februar gehen unter dem Motto »die Sonne kann man nicht blockieren« monatlich 5 Photovoltaikparks ans Netz, konventionelle Thermalkraftwerke werden im großen Stil überholt. Im Lauf des Jahres soll sich eine deutliche Entspannung an der Energiefront einstellen. Wir werden dem Thema eine Sonderveranstaltung im Rahmen unseres Festivals widmen. Die auf Solarprojekte auf Cuba spezialisierte NGO Interred Cooperación e.V. aus Frankfurt wird die eigenen Vorhaben vorstellen und zur allgemeinen Energiewende auf Cuba berichten (am 17. Mai im Stadthaus um 15:00 Uhr).

Die Filmproduktion ist wie schon in den letzten Jahren von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Mitleidenschaft gezogen. Dennoch gibt es immer wieder Perlen zu entdecken:

Wir freuen uns auf Alan Gonzalez, der seinen auf mehreren kubanischen und internationalen Festivals prämierten Spielfilm LA MUJER SALVAJE – WILD WOMAN persönlich nach Frankfurt begleiten wird. Ebenso freuen wir uns auf den Berliner Konzeptkünstler und Regisseur Florian Zeyfang, der seit zwei Jahrzehnten die kubanische Architekturmoderne filmisch eingefangen hat und im Spannungsfeld von Architektur und Gesellschaft immer wieder neue Einblicke gewinnt und vermittelt. Und schließlich erwarten wir den Regisseur Çağrı Kınıkoğlu mit seinem Film EL VIAJE DE NAZIM A CUBA – DIE REISE VON NAZIM HIKMET NACH CUBA über die Zeit des großen türkischen Dichters auf Cuba, die der Regisseur akribisch recherchiert hat. Dass Cuba nicht nur in der Karibik, sondern in der Welt verortet ist, dokumentiert auch LA RAÍZ DEL OLIVO, der auf der Insel lebende Palästinenser*innen porträtiert. In O DESERTO DE AKIN von Bernard Lessa spielt wiederum ein Kubaner im Ausland – als Arzt in Brasilien – die Hauptrolle.

Die kritische Befassung mit der eigenen Gesellschaft kommt bei Cuba im Film nicht zu kurz. Dem Wunsch der Bevölkerung und insbesondere der Kulturszene des Landes nach gesellschaftlicher Auseinandersetzung wird mit dem Dokumentarfilm LANDRIAN von Ernesto Daranas entsprochen, der 2014 mit CONDUCTA bei uns zu Gast war. Die Wiederentdeckung und Rehabilitierung des 2003 verstorbenen eigenwilligen und einst verfemten Regisseurs Nicolas Guillén Landrian, der seinerzeit in die Mühlen des kalten Kriegs geriet, ist die Hintergrundfolie dieses Porträts. Auf Cuba ist heute ein Prozess der Wiederentdeckung und Rehabilitierung des sperrigen Künstlers und kontroversesten Filmemachers der kubanischen Geschichte im Gang, eine neue cineastische Generation hat ihn längst als künstlerischen Referenzpunkt entdeckt. Das staatliche Filminstitut ICAIC tritt als (Mit)Produzent von LANDRIÁN auf den Plan und steht damit für die kritische Aufarbeitung eigener Vergangenheit. Wir nutzen auch die Gelegenheit, um eine Anthologie der außergewöhnlichen Filme dieses ersten afrokubanischen Regisseurs vorzustellen. Dies schlägt die Brücke zu unseren Filmklassikern und somit zu einem anderen kontrovers diskutierten Werk der Filmgeschichte. ALICIA EN EL PUEBLO DE LAS MARAVILLAS von Daniel Díaz Torres wurde durch die Berlinale 1991 international bekannt und löste auf der Insel ein mittelschweres Erdbeben aus. Wie sich die Bilder gleichen: Jahre später wurde Díaz Torres rehabilitiert und sein bei Erscheinen als »konterrevolutionär« denunzierter Film als »revolutionär« eingestuft. Der Gattung Film kam in kubanischen Gefilden immer schon eine gesellschaftliche Wirkung zu, die man sich in anderen Breiten nicht unbedingt vorstellen kann.
Mit KRIEG DER VAMPIRE – VAMPIROS EN LA HA- BANA ehren wir zum 40. Geburtstag des Films noch einmal den wohl bekanntesten Animationsfilmer Lateinamerikas, den 2020 verstorbenen Juan Pa- dron. Padrón war 2014 bei uns zu Gast. Und mit der sowjetisch-kubanischen Koproduktion SOY CUBA (1964) von M. Kalatozow haben wir ein in den 90er Jahren wiederentdecktes Juwel der Kinogeschich- te im Programm, dessen suggestive Kamera auch heute noch herausragt.

… und zum Abschluss des Festivals am 23. Mai laden wir unser Publikum (und auch alle anderen) wieder herzlich ein zu unserer schon Tradition gewordenen Party in der Wunderbar Höchst mit DJ El Carnava- lero. A bailar!

Wir freuen uns auf Sie und euch bei Cuba im Film 2025!

¡Bienvenidos al 29° Festival „Cuba im Film“!

A pesar de la tensa situación económica de la mayor de las Antillas, nos complace poder presentar, también este año, un amplio programa de largometrajes, documentales, cortometrajes y películas de animación actuales, así como obras conocidas y desconocidas de los archivos de la historia del cine. Quien haya pasado por Cuba recientemente, conocerá de la extremadamente difícil situación económica y social. Después de que Joe Biden, en uno de sus últimos actos en el cargo, retirara a Cuba de la lista de los llamados patrocinadores del terrorismo, Donald Trump volvió a incluirla en ella seis días después. La inclusión en la arbitraria lista tiene consecuencias económicas directas y graves: entre otras, significa que las relaciones comerciales con terceros países se ven limitadas debido a la masiva presión y que la Isla queda casi completamente desconectada del sistema financiero internacional. El turismo también se verá gravemente afectado, pues a los vacacionistas que hayan estado en Cuba se les dificultará mucho más viajar después a Estados Unidos.

Al mismo tiempo, la población nunca ha sido tan crítica con su propio gobierno como ahora. La situación del abastecimiento es catastrófica. Aunque se puede comprar casi todo en tiendas privadas y en quioscos, es a precios que trabajadores y pensionistas ya no pueden permitírselo; al mismo tiempo, el sistema de abastecimiento estatal de la «libreta» se ha reducido a raciones ínfimas. Se ha criticado firmemente el exceso de burocratización y la errada gestión del volumen de inversiones, que se han canalizado unilateralmente hacia el turismo mientras se han descuidado sectores clave como la energía y la agricultura.

En lo que atañe a la cuestión energética, algo está cambiando. Los habitantes de la Isla siguen sufriendo innumerables apagones, que fuera de La Habana (excepto los hoteles) pueden durar hasta 20 horas al día en casos extremos. Pero ahora la energía solar está apareciendo en los planes. El megaproyecto solar prevé construir hasta 2028 más de 90 parques solares de unos 22 MW cada uno. De ellos, se construirán 55 este año. Desde febrero se conectan cada mes a la red 5 parques fotovoltaicos bajo el lema »No se puede bloquear el sol«, mientras que las termoeléctricas convencionales se están revisando a gran escala. En el transcurso del año debe haber una significativa normalización en el frente energético. A este tema le dedicaremos un evento especial en el marco de nuestro festival. La ONG Interred Cooperación e. V., de Fráncfort del Meno, especializada en proyectos solares en Cuba, pre- sentará sus propios proyectos e informará sobre la transición energética general en Cuba (el 17 de mayo en el »Stadthaus« a las 15:00 horas).

Como en años anteriores, la producción cinematográfica se ha visto afectada por la situación económica general. No obstante, siempre quedan joyas por descubrir. Nos complace mucho la presencia de Alan González, que nos acompañará personalmente con su largometraje de ficción LA MUJER SALVAJE, premiado en varios festivales cubanos e internacionales.

También nos regocijamos con la visita del artista conceptual y director de cine Florian Zeyfang, afincado en Berlín, quien desde hace dos décadas empezó a filmar la arquitectura moderna cubana y que aún ofrece y transmite nuevas miradas en torno al conflictivo campo entre arquitectura y sociedad. Y por último esperamos al director Çagrı Kınıkoglu con su película El viaje de Nazim a Cuba, que trata sobre la estancia del gran poeta turco en Cuba, que el director investigó meticulosamente.
Que Cuba no solo se sitúa en el Caribe sino en el mundo, lo documenta también La raíz del olivo, que retrata a los palestinos que viven en la Isla. Y O DESERTO DE AKIN, de Bernard Lessa, que lo protagoniza, en cambio, un cubano en el extranjero —como médico en Brasil.

En Cuba im Film no se descuida el enfoque crítico con la propia sociedad. El documental LANDRIAN de Ernesto Daranas, que ya fue nuestro invitado en 2014 con CONDUCTA, cumple el deseo de debate social de la población y, en particular, de la escena cultural del país. El telón de fondo de este retrato es el redescubrimiento y la rehabilitación de Nicolás Guillén Landrián, tozudo cineasta, otrora condenado al ostracismo y fallecido en 2003, que quedó atrapado en los molinos de la Guerra Fría de su época. Hoy, en Cuba, hay un proceso en marcha de redescubrir y rehabilitar al grandioso artista y controvertidísimo cineasta de la historia cubana; una nueva generación de cineastas hace tiempo que lo descubrió como referente artístico. El ICAIC, organismo estatal, aparece como (co)productor de LANDRIÁN y se erige así en portavoz de la revalorización crítica de su propio pasado. Aprovechamos también la ocasión para presentar una antología de las extraordinarias películas de este primer director afrocubano.

Esto tiende un puente hacia nuestros clásicos del cine y, por tanto, hacia otra obra controvertida de la historia del cine. ALICIA EN EL PUEBLO DE LAS MARAVILLAS, de Daniel Díaz Torres, se dio a conocer internacionalmente en la Berlinale de 1991 y provocó un pequeño terremoto en la Isla. Cómo se parecen las imágenes: años más tarde, Díaz Torres fue rehabilitado y su película, denunciada como «contrarrevolucionaria» en el momento de su estreno, fue clasificada después como «revolucionaria». El género cinematográfico siempre ha tenido en tierras cubanas un impacto social que no siempre puede imaginarse en otras latitudes.

Con VAMPIROS EN LA HABANA volvemos a homenajear en el 40 aniversario de la película a uno de los cineastas de animación más famosos de América Latina, Juan Padrón, fallecido en 2020. Padrón fue nuestro invitado en 2014. Y con la coproducción soviético-cubana SOY CUBA (1964), de M. Kalatozov, tenemos en nuestro programa una joya de la historia del cine que fue redescubierta en los años 90 y cuya sugestiva cámara sigue destacando hoy en día.

…y para finalizar el festival, el 23 de mayo invitamos cordialmente a nuestro público (y a todos los demás) a nuestra ya tradicional fiesta en el Wun- derbar Höchst con el DJ El Carnavalero. ¡A bailar! ¡Les esperamos en Cuba in Film 2025!