De cierta manera / In gewisser Hinsicht
Filme
Sara Gómez | CU 1974 | 79 Min. | digitalisierte Fassung | OmU
mit: Mario Balmaseda, Yolanda Cuellar
Drehbuch: Sara Gómez und Tomas Gutierrez Alea
mit: Mario Balmaseda, Yolanda Cuellar
Drehbuch: Sara Gómez und Tomas Gutierrez Alea
So 21.05. um 18:30
Der kürzlich in Deutschland digital restaurierte Film war der erste Langfilm einer kubanischen Regisseurin.
Die tragischer Weise noch vor Fertigstellung des Films verstorbene Afrokubanerin Sara Gómez erzählt eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Entwicklungsprozesses in Cuba und zeigt, dass sich mit dem Einreißen der Elendsviertel und dem Neubau moderner Siedlungen die Denk- und Verhaltensweisen der Bewohnerinnen und Bewohner noch lange nicht verändern – eine neue Gesellschaft entsteht nicht auf Abruf.
Die Grundschullehrerin Yolanda kann die richtigen Erziehungsmethoden für die aufsässigen, marginalisierten Kinder nicht finden, weil ihre eigene Herkunft eine andere ist. Sie ist verliebt in Mario, Arbeiter in einer Omnibusfabrik, einem typischen Macho, der mit den Emanzipationsbestrebungen Yolandas nicht zurechtkommt. Gómez hat mit einer Mischung aus Fiktion und dokumentarischen Elementen in De cierta manera ein künstlerisches Schlüsselwerk der Filmgeschichte der Insel geschaffen und beleuchtet eineinhalb Jahrzehnte nach der Revolution von 1959 das komplexe Verhältnis zwischen Männlichkeitskult und Marginalisierung sowie Aspekte der Chancengleichheit zwischen verschiedenen Hautfarben und sozialen Milieus auf Cuba. Sie zeigt dabei Probleme auf, die z. T. bis heute nicht gelöst sind. Der Film ist ein Plädoyer dafür, sexistisches, rassistisches und klassistisches Denken genauso wie die alten Elendsviertel zu eliminieren, damit gesellschaftlicher Fortschritt entstehen kann.
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La película narra una historia de amor ante el trasfondo del proceso de transformación de la sociedad cubana. Nos señala que derrumbar bohíos insalubres y construir en su lugar modernas urbanizaciones no es suficiente para cambiar el modo de pensar y actuar de sus habitantes. La maestra de primaria Yolanda no logra encontrar los métodos pedagógicos adecuados para los indomables niños marginalizados, porque ella misma procede de otra clase social. Su novio Mario trabaja en una fábrica de autobuses. Es un machista típico, muy respaldado por sus amigos que tiene que enfrentarse con las tendencias emancipativas de Yolanda. En una mezcla de cine documental y de ficción, poco habitual en estos años, Sara Gómez muestra problemas hasta hoy en parte no resueltos dentro de la sociedad cubana.